Der hessische Finanzminister Michael Boddenberg und der Landtagsabgeordnete Andreas Hofmeister besuchten am 25. September einige Stationen innerhalb des Landkreises Limburg-Weilburg. Am Morgen starteten die CDU-Politiker in der Metzgerei Stippler in Niedertiefenbach, besichtigten danach das Villmarer Lahn-Marmor-Museum und diskutierten anschließend Möglichkeiten der Flexibilisierung von Servicevorgängen mit der Führung des in Bad Camberg ansässigen Unternehmens Serviceware SE.

Der Besuch des Finanzministers begann in der Metzgerei Stippler, die im Jahr 2005 vom momentanen Inhaber Klaus Heymann übernommen wurde. Heymann, der im Jahr 1983 seine Meisterprüfung erfolgreich bewältigt hat, betont, dass sein Unternehmen vor allem auf die Regionalität des Fleisches und auf den Tierschutz achte. Das Schlachtvieh erwerbe er bei Landwirten im nahen Umkreis, so unter anderem in Obertiefenbach, Eschenau oder Arfurt. Die eigene Schlachtung der Schweine ist für Heymann von besonderer Bedeutung, da nur so die hohe Qualität der Stippler-Produkte gewährleistet werden könnte.

Michael Franz, Bürgermeister der Gemeinde Beselich, machte während des Besuches auf die große Bedeutung von regionalen Anbietern wie Metzgereien und Bäckereien aufmerksam. Da das Bewusstsein der Bevölkerung für den Konsum regionaler Produkte angestiegen sei, müsse das Angebot an regional produzierten Lebensmitteln unbedingt erhalten bleiben. Aufgrund des enorm hohen Arbeitsaufwandes, den der Erhalt eines eigenen Metzgerei- und Schlachtbetriebs erfordert, komme es für Heymann zukünftig nicht in Frage, weitere Filialen der Metzgerei Stippler zu eröffnen. Nichtsdestotrotz weist er auf die neu begonnene Kooperation mit dem Rewe-Funk Runkel hin. Kunden könnten die Stippler-Fleischwaren von nun an auch im Ennericher Markt erwerben.

Heymann betont dabei auch auf den hohen Dokumentationsaufwand hin, der politisch vorgeschrieben ist. Der damit verbundene hohe Zeitaufwand erschwere es ihm sehr, Urlaub zu machen. Wenn dies der Fall sei, könnte er sich jedoch auf sein hoch qualifiziertes Personal verlassen, welches heutzutage nicht selbstverständlich sei. Auch der hessische Finanzminister findet es äußerst schade, dass immer weniger Menschen eine Ausbildung in der Metzgereibranche wahrnehmen.

Sowohl Hofmeister als auch Boddenberg, der selbst Metzgermeister ist und einen eigenen Betrieb unterhält, zeigten sich begeistert von den hohen qualitativen Standards der Stippler-Produkte, von denen sie sich bei einem Geschmackstest selbst überzeugen konnten.

Anschließend stand die Besichtigung des Lahn-Marmor-Museums in Villmar auf der Tagesordnung. Der Unica-Bruch, aus dem der Lahnmarmor abgebaut wurde und der über eine geschliffene Wand verfügt, vermittelte zunächst einen beeindruckenden Einblick in das mitteldevonische Stromatoporenriff, welches in dieser Form weltweit einmalig in Villmar vorzufinden ist. Das Villmarer Stromatoporenriff erhielt im Jahr 2005 die Auszeichnungen "Nationales Geotop" und "Planet Erde - Welt der Geowissenschaften" und kann heutzutage zu den bedeutendsten Geotopen Deutschlands gezählt werden.

Das sich in unmittelbarerer Nähe zum Unica-Bruch befindende Lahn-Marmor-Museum gibt Aufschluss über dessen Entwicklung, die vom gesamten Verlauf der Entstehungsgeschichte der Erde geprägt wurde. Boddenberg, ehemaliger Vorsitzender des Freundeskreises Hessen-Wisconsin, zeigte sich beeindruckt vom Prozess der Gewinnung des Lahnmarmors, der unter anderem im Capitol in Madison verbaut wurde.
Obwohl das Museum aufgrund der Corona-Pandemie für einen beachtlichen Zeitraum geschlossen war, so zeigte sich die Vereinsvorsitzende Ursula Alban optimistisch. Die Besucherzahlen des vergangenen Jahres seien sehr vielversprechend gewesen und das Lahn-Marmor-Museum sei durch die zuletzt erhöhte Wahrnehmung regionaler Angebote vermehrt in das Interesse der hessischen Bürgerinnen und Bürger gerückt. Im Vergleich zum August des vorherigen Jahres konnte im August 2020 sogar ein Anstieg der Besucherzahlen verzeichnet werden.

Um die Bedeutung historischer bzw. kultureller Einrichtungen für die regionale Entwicklung und deren Attraktivität für den Tourismus zu betonen, überreichte Boddenberg Ursula Alban eine Spende über 500,00 Euro und sagte seine Unterstützung im Hinblick auf die Digitalisierung der Ausstellung im Zuge eines Landesprogrammes zu.

Im Anschluss besuchten die CDU-Politiker die Serviceware SE in Bad Camberg, um sich über dessen Entwicklung im Zuge der Corona-Pandemie zu informieren. Das im Jahr 1998 gegründete Unternehmen ist das einzige börsennotierte Unternehmen im Landkreis Limburg-Weilburg und hat eine beachtliche Entwicklung vorzuweisen. So beschäftigt das Unternehmen rund 500 Mitarbeiterinnen sowie Mitarbeiter und verfügt europaweit über 14 Standorte. Die Serviceware SE bietet Strategien und Softwarelösungen an, die Konzernen die Steigerung der Servicequalität ermöglichen und deren Servicekosten effizienter gestalten. Zu ihren weltweit mehr als 900 Kunden zählen dabei unter anderem vier der sieben größten deutschen Unternehmen.

Die Direktoren der Serviceware SE, Dirk K. Martin, Harald Popp und Dr. Alexander Becker sehen in der Verbesserung des digitalen Services von Unternehmen einen prägnanten Faktor für die Steigerung der Kundenzufriedenheit und damit einen Qualitätsfaktor, der dazu in der Lage ist, Unternehmen innerhalb des ökonomischen Wettstreits positiv hervorzuheben.

Boddenberg und Hofmeister zeigten sich beeindruckt von der erfolgreichen Entwicklung der Serviceware und deren verantwortungsbewussten Umgang mit der Corona-Pandemie. Das Unternehmen entwickelte erfolgreiche Maßnahmen, um die Arbeitsvorgänge zu flexibilisieren und die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie sämtliche Kunden zu schützen. Diese wurden von Beginn an dazu angehalten, im Homeoffice zu arbeiten. Der konsequente Kurs habe zu einer erhöhten Kundenzufriedenheit beigetragen und sich damit positiv auf das Unternehmen ausgewirkt, das einen bedeutenden Beitrag zur Wirtschaftskraft des Landkreises und der Sicherung von regionalen Arbeitsplätzen beiträgt.
Beide Abgeordnete blicken auf einen spannenden Tag zurück, der ihnen wichtige Impulse für die zukünftige parlamentarische Arbeit geliefert und die kulturelle sowie unternehmerische Vielfalt des Landkreises Limburg-Weilburg hervorgehoben hat.

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